Working out Loud – kurz gefasst

Bei Working out Loud  geht es darum, Wissen nicht zu horten, sondern freimütig zu teilen, Netzwerke zu stärken, sie bei eigenen Problemstellungen aktivieren zu können und dadurch eigene Ziele leichter und verlässlicher zu erreichen.

Working out Loud -Kreise sind Gruppen von 3-5 Personen die sich (virtuell oder persönlich) jeweils einmal wöchentlich für ca. eine Stunde über 10-12 Wochen treffen, um sich gegenseitig dabei zu unterstützen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen und um transparent zu machen, woran sie arbeiten und wo sie stehen. Das persönliche Ziel jedes einzelnen wird in der ersten Woche festgelegt und in den folgenden Wochen gemeinsam verfolgt. Natürlich könnt ihr die Abstände und die Anzahl der Treffen auch eigenständig variieren. Ich kenne auch Gruppen, die sich monatlich und nicht wöchentlich treffen.

Das von John Stepper entwickelte Konzept des Working out Loud ist sehr detailliert und komplex. Wenn dich die Details interessieren, findest du sie hier. Mit meinem Text möchte ich dir einen kurzen, leicht vereinfachten und (hoffentlich) leichter nutzbaren Überblick darüber geben, wie Working out Loud-Treffen ablaufen können und was dabei herauskommen kann. Und natürlich eine Handreichung für die einzelnen wöchentlichen (oder monatlichen) Treffen.

Dabei ist mir eines wichtig: Halte dich bitte nicht sklavisch an das Konzept! Ändere es zusammen mit deiner Gruppe so ab, dass ihr bestmöglich davon profitiert. Betrachte die Aufgaben für die einzelnen Wochen bitte als Vorschlag, nicht als Vorschrift!

Den gesamten Datei-Ordner mit allen Inhalten zu Working out Loud findest du hier.  Noch eine Sache, bevor es losgeht: Bitte schaue dir die Texte weiter unten zur jeweiligen Working out Loud-Woche an, BEVOR du dich mit deiner Gruppe triffst. Manchmal werde ich dich bitten, die jeweils verlinkten original Working out Loud-Circle Guides zu öffnen und daraus Übungen zu machen. Du solltest sie dann also beim Treffen dabeihaben.

 

Woche 1: Entscheide Dich für ein Ziel & erstelle eine erste Liste von Leuten, die damit in Verbindung stehen

  • In der ersten Woche lernt ihr euch (besser) kennen. Das funktioniert z.B. gut, indem ihr reihum die Frage beantwortet: „Was beschäftigt mich gerade in meinem Job?“
  • Dann legt jeder von euch sein individuelles Ziel für die 12 Wochen fest. Das kann sein, dass ihr etwas Bestimmtes in eurem Arbeitsumfeld verändern möchtet. („Ich möchte, dass die Kommunikation meiner Abteilung zur Abteilung X besser wird.“) Oder auch ein persönliches Entwicklungsziel (z.B.: „Ich möchte meinen Mitarbeitern mehr und angemessener Feedback geben“). Wichtig: Es sollte ein Ziel sein, das von Beziehungen abhängt. Eines, bei dem dir die anderen Gruppenmitglieder (oder andere Menschen im Unternehmen) Wissen, Erfahrungen oder Möglichkeiten bereitstellen können, die du nicht hast, wenn du allein in deinem Büro sitzt. Falls du in den nächsten Wochen feststellst, dass das Ziel, das du in Woche 1 festgelegt hast, doch nicht passt, kannst du es dann immer noch ändern.
  • Teile dein Ziel mit den anderen Gruppenmitgliedern und erkläre es.
  • Erstelle eine Liste mit Leuten, die mit deinem Ziel in Verbindung stehen. Von welchen anderen Personen ist die Erreichung des Ziels abhängig? Wer könnte Wissen / Ressourcen haben, die dir bei der Erreichung deines Ziels helfen? Wer könnte ein ähnliches Ziel haben, wie du? Besprich deine Liste mit den anderen Gruppenmitgliedern.
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 2.
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud -Guide für Woche 1 interessiert, findest du ihn hier.

 

Woche 2: Vertiefe die Beziehungen zu Personen, die mit deinem Ziel in Verbindung stehen

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich in meinem Arbeitsalltag gerade? Was ist mir für dieses Treffen wichtig? Berichtet von euren Fortschritte bzw. den Gedanken, die ihr euch seit der letzten Woche hinsichtlich eures Ziels gemacht habt.
  • Nehmt euch die Listen der Personen vor, die mit eurem Zielen in Verbindung stehen. Ihr habt sie in der letzten Woche erarbeitet. Wo und wie kannst du mit den einzelnen Personen in Verbindung treten – zunächst nur, um ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen zuzuhören? Und um diese Personen wissen lassen, dass das, was sie zu sagen haben, für dich interessant / relevant ist. Willst du die Beziehung deiner Abteilung zu einer anderen Abteilung verbessern? Wo und wie kannst du mit Führungskräften und Mitarbeitern dieser Abteilung in Verbindung treten, um besser zu verstehen, was diese Menschen bewegt? Willst du besseres und angemesseneres Feedback geben? Wo und wie kannst du mit deinen Mitarbeitern ins Gespräch kommen, um zu erfahren, wie dein Feedback wirkt. Es geht zunächst tatsächlich nur um Zuhören und Aufmerksamkeit schenken – nichts weiter. Ist eine der Personen auf deiner Liste ein Experte oder gibt es einfach keine unmittelbaren Berührungspunkte? Dann kann es eine Möglichkeit sein, dass du dich zunächst über Xing / LinkedIn vernetzt, oder dass du auf eine Rundmail dieser Person reagierst und dich anerkennend äußerst. Hier geht es darum, dass du für diesen Menschen von einer vollkommen unbekannten Person zu einer Person avancierst, deren Namen zumindest schon einmal untergekommen ist.
  • Besprich mit den anderen Personen in deiner Gruppe, wie du mit den Personen auf deiner Liste in Verbindung treten und ihnen Aufmerksamkeit schenken kannst. Welche Fragen kannst du diesen Personen stellen?
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 2
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud -Guide für Woche 2 interessiert, findest du ihn hier.

 

Woche 3: Zeitmanagement, Netzwerke und „Danke“ sagen

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich in meinem Arbeitsalltag gerade? Was hat sich seit dem letzten Mal bezüglich meines Ziels getan? Wie fühle ich mich mit meinem Ziel im Moment?
  • Welche Dinge gibt es, die Zeit erfordern und getan werden müssen, damit du deinem Ziel näherkommst? Welche Dinge wären eine gute Investition, auch wenn die Zeit dafür schwer aufzutreiben ist? Notiere dir diese Dinge und vereinbare für die nächsten vier Wochen mindestens vier Termine mit dir selbst, an denen du dich um diese Dinge kümmern wirst. Spreche mit den anderen Gruppenmitgliedern darüber, welche Dinge das sind, und wie du deine Zeit einteilst, um an deinem Ziel zu arbeiten.
  • Sprich mit den anderen Gruppenmitgliedern darüber, welche Netzwerke du nutzen könntest, um deinem Ziel näherzukommen. Das können die persönlichen Netzwerke der anderen Gruppenmitglieder sein. Oder (falls es um Wissen geht) auch LinkedIn-Gruppen, Konferenzen, oder einflussreiche Personen mit ihrem jeweiligen Netzwerk.
  • Vertiefe die Beziehung zu den Personen, die für dein Ziel wichtig sind, weiter. Gibt es unter den Personen, die für dein Ziel wichtig sind, jemanden, bei dem du dich für etwas bedanken kannst? (Z.B.: „Hallo Tom! Als ich heute gerade XY gemacht habe, musste ich daran denken, wie du mir letztes Jahr YZ…. Ich möchte dir dafür einfach nochmal danke sagen!“) Wie und wo kannst du den Dank aussprechen? Sprich darüber mit den Mitgliedern deiner Gruppe.
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 4.
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud -Guide für Woche 3 interessiert, findest du ihn hier.

 

Woche 4: Sei empathisch und erlange Aufmerksamkeit

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich in meinem Arbeitsalltag gerade? Was hat sich seit dem letzten Mal bezüglich meines Ziels getan?
  • In dieser Woche geht es darum, durch empathisches Verhalten das Erreichen deines Ziels wahrscheinlicher zu machen. Hier findest du den ausführlichen Working out Loud -Guide für Woche 4. Mache daraus bitte mit deiner Gruppe die Gruppenübung unter Punkt 2 zum Thema empathische Ansprache.
  • Du wirst bei der Umsetzung deines Ziels erfolgreicher sein, wenn du in Vorleistung gehst und den Menschen, die dein Ziel unterstützen können, selbst Unterstützung und Hilfestellung zukommen lässt. Das kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass du ein YouTube-Video oder ein Online-Artikel mit nützlichen Informationen mit Personen auf deiner Liste teilst, für die diese Information einen Mehrwehrt hat. Oder indem du ihnen Infos zu einer Konferenz, einer LinkedIn-Guppe oder sonstigen Veranstaltung zukommen lässt. Überlege dir: Welchen der Personen auf deiner Liste aus Woche 1 kannst du Informationen zukommen lassen und dadurch die Verbindung stärken? Diskutiere in deiner Gruppe. Für mehr Informationen hierzu lese den Punkt 4 im Working out Loud-Guide für Woche 4.
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 5.

Woche 5: Schaffe es, andere persönlich anzusprechen

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich gerade? Wie geht es dir mit deinem Ziel? Frage die anderen um Rat, wenn du das Gefühl hast, nicht weiterzukommen.
  • Wenn man sich kennt, vertraut man sich. Dann gehen Dinge deutlich schneller und man hilft sich freimütiger. Aber woran macht man eigentlich fest, dass man sich kennt? An Gemeinsamkeiten! Wenn wir es schaffen, über Dinge zu reden, die wir gemeinsam haben, entstehen sehr schnell Beziehungen. Darum geht es in dieser Woche. Um das Aufbauen von Vertrauen, indem man über Persönliches redet und Gemeinsamkeiten entdeckt. Diesmal möchte ich dich bitten, tatsächlich mit dem ausführlichen Working out Loud -Guide für Woche 5 zu arbeiten, den du hier findest. Mache mit deiner Gruppe bitte die Übungen, die du dort findest und bespreche, welche der Personen auf deiner Liste du über Gemeinsamkeiten ansprechen kannst.
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 6.

Woche 6: Werde für andere sichtbar

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich gerade? Was habe ich seit dem letzten Treffen gemacht, um meinem Ziel näher zu kommen?
  • Wie sichtbar bist du eigentlich im Unternehmen – z.B. im Intranet? Suche jetzt nach dir selbst (im Intranet und wenn das sinnvoll ist auch über Google). Wissen andere Mitarbeiter im Unternehmen, für was du stehst, für welche Themen du Experte bist und wo du Hilfestellung leisten könntest? Bespreche die Ergebnisse deiner Suche mit den Mitgliedern deiner Gruppe.
  • Wie müsstest du dein (Haupt)-Profil aktualisieren, um besser sichtbar zu werden. Wenn es nur um Kleinigkeiten geht kannst du jetzt während der Gruppenzeit machen und die Änderungen in deiner Gruppe vorstellen. Falls große Änderungen notwendig sind (anderes Foto, etc.), kannst du sie zumindest jetzt planen und einen Termin mit dir selbst vereinbaren, wann du sie umsetzen wirst. Gibt es andere Möglichkeiten, wie dein Experten-Wissen zu den Menschen in deinem Unternehmen kommen könnte, denen es das Leben leichter machen würde?
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 7.
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud -Guide für Woche 6 interessiert, findest du ihn hier.

 

Woche 7: Entwirf eine Zukunftsvision

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich gerade? Wenn ich darüber nachdenke, wie meine Arbeit / mein Leben in zwei Jahren aussehen könnte – wie fühle ich mich dann?
  • Stell dir vor, zwei oder drei Jahre sind vergangen und du hast dein Ziel vollständig erreicht. Stell dir weiter vor, du schreibst dann deinem jüngeren Ich einen Brief und erzählst ihm, wie es sich zugetragen hat, dass das Ziel erreicht werden konnte. Du musst diesen Brief nicht wirklich schreiben – es langen Stichworte, die du den anderen Mitgliedern deiner Gruppe erläuterst. Folgende Leitfragen können dir helfen: Welche Schlüsselerlebnisse haben dazu geführt, dass das Ziel erreicht werden konnte? Welche Dinge hast du diesmal anders gemacht, als du sie sonst immer gemacht hast? Wie hast du es geschafft, mit Rückschlägen umzugehen? Eine Vision dessen, was möglich sein könnte, hilft dir und macht es wahrscheinlicher, dass du dein Ziel erreichen wirst. Besprich deine Vision mit den Mitgliedern deiner Gruppe.
  • Lass andere (außerhalb deiner Working out Loud-Gruppe) wissen, was dein Ziel ist. Du kannst einen Satz darüber in dein Online-Profil im Intranet einfügen, wenn du möchtest, oder in Meetings oder persönlichen Gesprächen auf dein Ziel zu sprechen kommen. Wenn viele andere wissen, was dein Ziel ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du von anderen Hilfestellung erhältst. Diskutiere mit deiner Gruppe, wie du Aufmerksamkeit für dein Ziel herstellen kannst.
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 8.
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud -Guide für Woche 7 interessiert, findest du ihn hier.

 

Woche 8: Lass es zur Gewohnheit werden

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich gerade? Was war bisher das Beste, das mir passiert ist, seit ich begonnen habe auf mein Ziel hinzuarbeiten?
  • In dieser Woche geht es darum, hilfreiche Dinge zur Gewohnheit werden zu lassen und hinderliche Gewohnheiten abzulegen, um das Erreichen deines Ziels wahrscheinlicher zu machen. Hier findest du den ausführlichen Working out Loud -Guide für Woche 8. Mache daraus bitte mit deiner Gruppe die Übung unter Punkt 2 zum Thema Gewohnheiten, die Übung 3 zum Thema Fortschrittsdiagramm und die Übung 4 zum Thema Menschen einander vorstellen.
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 9.

 

Woche 9: Lasse mehr deiner Arbeit und deiner Gedanken sichtbar werden

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich gerade? Wie geht es mir damit, wenn ich anderen von meiner Arbeit erzähle und meinen Beitrag sichtbar werden lasse? Wie geht es mir, wenn ich Wissen, das ich selbst mühsam gesammelt habe, freizügig weitergebe? Wo und an welchen Stellen schreibe ich jetzt schon Wissen zusammen, das von anderen (z.B. meinem Team; Mitarbeitern anderer Abteilungen) genutzt werden kann?
  • Welche 10 Quellen sind für dich die wichtigsten, um Informationen darüber zu erhalten, wie du deine Arbeit am besten erledigen kannst? Woher beziehst du die Informationen, die du brauchst, um deinem Ziel näher zu kommen? Mache eine Liste. Quellen können auch Personen sein (jemand, von dem du dein Handwerkszeug gelernt hast, oder der dich in deinen Bereich eingearbeitet hat). Genauso können auf der Liste mit deinen 10 wichtigsten Quellen aber auch Bücher, Blogs, Websites oder Bereiche des Intranets stehen. Besprich mit den Mitgliedern deiner Gruppe, wie du zu dem für dich wichtigsten Wissen und Informationen kommst.
  • Im Laufe deiner beruflichen Karriere hast du sehr viele Dinge gelernt. Dinge, die für andere – und gerade für andere Mitarbeiter deiner Firma – nützlich seinen könnten, wenn sie denn Zugriff darauf hätten. Diskutiere mit den Mitgliedern deiner Gruppe, wo du selbst Informationsquellen erstellen und teilen könntest, um den Mitarbeitern deiner Firma einen Mehrwehrt zu liefern. Wo und wie kannst du Erfahrungen teilen und zum Lernprozess anderer beitragen? Indirekt wird dich das auch beim Erreichen deines Ziels weiterbringen. Denn wenn andere das Gefühl haben, dass du Ihnen weiterhilfst, helfen sie auch dir weiter.
  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 10.
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud-Guide für Woche 9 interessiert, findest du ihn hier.

 

Woche 10: Gehe es systematisch an

  • Beginnt das Treffen mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich gerade? Was habe ich seit dem letzten Treffen in die Wege geleitet?
  • Im Working out Loud-Guide für Woche 10 fasst John Stepper 10 Möglichkeiten zusammen, wie du einen Mehrwert und Beitrag für andere leisten kannst – und so langfristig auch das Erreichen deines eigenen Ziels wahrscheinlicher machst. Ich möchte diese 10 Möglichkeiten hier vollständig als Zitat wiedergeben:

    1. Biete Aufmerksamkeit an: Aufmerksamkeit ist ein „universelles Geschenk“, etwas, das jeder hat und jeder gerne hätte. Es kann so einfach sein wie das Anklicken des Like-Buttons, um „Ich sehe dich“ oder „Ich habe bemerkt, was du gesagt oder getan hast“ zu sagen. Es könnte auch der Aufbau einer Beziehung zu einer Person sein, indem du ihr auf einer Social Media Plattform folgst oder ihren Newsletter abonnierst.2. Zeige Anerkennung: Dankbarkeit ist ein weiteres universelles Geschenk. Es fühlt sich gut an, sie zu zeigen und zu empfangen, und trotzdem ist sie wohl die am wenigsten genutzte Ressource. Jemandem „Danke“ zu sagen oder ihm Anerkennung für seine Arbeit zu zollen, kann die Beziehung vertiefen. Öffentliche Anerkennung ist ein sehr ähnliches Geschenk, eines, das weniger persönlich ist, aber dafür mehr Menschen erreicht. Versuche beides.

    3. Teile interessante oder nützliche Quellen: Das Teilen interessanter Inhalte und der Arbeit anderer, die du bewunderst, ist ein Beitrag mit geringem Risiko und Aufwand, der anderen helfen kann. Du kannst die Quellen direkt teilen – z. B. bei einem Gespräch bei einer Tasse Kaffee oder indem du einen Link per E-Mail versendest – oder sie über eine soziale Plattform verbreiten, indem du bestimmte Personen oder Gruppen über „@-Mention“ darüber informierst. Denke daran, deine Gründe für das Teilen anzugeben. Dadurch wird deine Nachricht persönlicher und zielgerichteter.

    4. Stelle eine Frage: Verletzlichkeit kann ein Geschenk sein. Eine Frage zu stellen, erlaubt es anderen, ihr Fachwissen unter Beweis zu stellen. Das gilt vor allem dann, wenn du erwähnst, was du schon alles unternommen hast, um eine Antwort zu erhalten. Wenn dir jemand hilft, achte darauf, Anerkennung zu zeigen und stelle die Antwort anderen, denen sie ebenfalls helfen kann, zur Verfügung.

    5. Beantworte eine Frage: Wenn du eine Frage beantwortest, hilfst du sowohl der Person, die sie gestellt hat, als auch allen anderen, die in Zukunft von deiner Antwort profitieren. Wenn du das auf eine zwanglose, bescheidene Art und Weise tust, festigt sich dein Ruf als jemand, der sowohl sachkundig als auch großzügig ist.

    6. Stelle Menschen einander vor: Wohlüberlegte Vorstellungen eröffnen den Zugang zu neuen Ideen, neuen Menschen und neuen Möglichkeiten. Du kannst einzelne Personen einander vorstellen, oder du stellst eine Einzelperson einer ganzen Gruppe vor, z. B. in Online-Gemeinschaften, die mit deinem Ziel in Verbindung stehen. Der entscheidende Punkt ist, genau auszuwählen, wen du wem vorstellst und die verfügbare Zeit aller Beteiligten zu beachten.

    7. Biete Feedback an: Hier geht es darum, auf etwas aufzubauen, das jemand anderes getan hat. Das Feedback sollte sowohl die ursprüngliche Arbeit der Person würdigen als auch anderen helfen. Dein Beitrag sollte positiv und konstruktiv sein, sodass er die Arbeit voranbringt. Es könnte eine Frage, ein Vorschlag oder ein Kommentar darüber sein, wie und warum es nützlich oder interessant für dich war.

    8. Teile deine laufende Arbeit: Indem du Aspekte deiner Arbeit – was du tust, warum und wie – teilst, kannst du andere inspirieren oder von denen lernen, die etwas Ähnliches tun. Gleichzeitig schaffst du Möglichkeiten für Innovationen und Zusammenarbeit. Lass es so aussehen, dass es sich weniger wie „Sieh mich an!“ und mehr wie „Ich dachte, das könnte dich interessieren“ anhört.

    9. Teile deine Erfahrungen: Denke über deine Arbeit nach. Was hast du sowohl aus Fehlern als auch aus Erfolgen gelernt, das für andere nützlich sein könnte? Es können Quellen sein, die dir weitergeholfen haben, oder Techniken, die dich vorangebracht haben, oder auch Fehler, die andere vermeiden sollten. Denke daran, es als Beitrag zu gestalten, indem du das, was du gelernt hast, auf eine Art und Weise anbietest, die für andere Menschen hilfreich ist.

    10. Biete neue Ideen an: Du musst dich nicht auf bereits fertiggestellte Arbeiten beschränken. Welche Verbesserungsmöglichkeiten siehst du für die Zukunft und welche konstruktiven Ideen hast du? Biete deine Meinung oder Idee als Beitrag an, vor allem, wenn du andere einlädst, ihre eigenen Kommentare und Vorschläge einzubringen. Verweise auf andere Menschen, die dich inspiriert haben und auf deren Arbeit du, wo immer möglich, aufbaust.

  • Bitte denke bei jedem der obenstehenden 10 Punkte darüber nach, inwieweit du hier schon Beiträge leistest und was du noch tun könntest. Diskutiere deine Ideen mit deiner Gruppe.
  • Möglicherweise ist deine Beziehungsliste aus Woche 1 (also alle Personen, die Wissen oder Ressourcen für dein Ziel zu Verfügung stellen können) inzwischen deutlich gewachsen. Systematisiere sie nun. Schreibe sie noch einmal auf – wenn möglich als Excel-Liste. Notiere darin auch, wann du das letzte Mal mit jeder einzelnen Person in Beziehung gestanden hast, wann du wieder mit ihr in Beziehung treten willst und wie du einen Beitrag mit Mehrwert für diese Person leisten kannst.
  • Gehe deine Beziehungsliste nochmals durch und überlege, wen du bei der Erreichung deines Ziels um Unterstützung bitten kannst. Es sollte jemand sein mit dem du eine Beziehung aufgebaut hast und dem du Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegengebracht hast. Denke auch darüber nach, wie du um Unterstützung bittest, ohne dass es als reines „nehmen“ herüberkommt. Wenn du um Hilfe bittest, dann mache es so, dass du gleichzeitig etwas gibst. Was ist damit gemeint? Folgende kleine Geschichte erzählt John Stepper im Working out Loud-Guide für Woche 10. Sie stammt von Tim Grahl, der Autoren dabei hilft, ihre Bücher zu vermarkten:Zwei Autoren haben mir kürzlich zum ersten Mal eine E-Mail geschickt. Die Betreffzeile der ersten E-Mail lautete: „Wir sollten uns treffen.“ Die E-Mail handelte von den Schwierigkeiten des Autors, sein Buch zu vermarkten. Er bat um ein Gespräch damit er sich meine Erfahrung zu Nutze machen kann, um zu erfahren, was er falsch macht und wie er es beheben kann.Die Betreffzeile der zweiten E-Mail lautete „Interview“. Die E-Mail war die Anfrage eines Autors, mich für seinen Podcast zu interviewen, damit er meine Ratschläge weitergeben kann, sodass seine Zuhörer etwas lernen und er gleichzeitig etwas Werbung für mich macht.

    Auf welche der beiden E-Mails habe ich wohl geantwortet?

    Bespreche mit deiner Gruppe, wie du deine Bitte um Unterstützung formulieren kannst und auf welche Reizworte du verzichten solltest.

  • Mache dir Gedanken darüber, was du bis zum nächsten Treffen anpacken wirst, um deinem Ziel näher zu kommen. Teile diese Gedanken mit deiner Gruppe.
  • Vereinbart alles Organisatorische für das Treffen in Woche 11.
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud-Guide für Woche 10 interessiert, findest du ihn hier.

 

Woche 11 und 12: Abschluss

  • John Stepper schlägt für Woche 11 die Beschäftigung mit großen gesellschaftlichen Veränderungen und „Stämmen“ (Seth Godin) vor. Ich finde das für den betrieblichen Kontext etwas abgehoben und möchte daher auf die Leitfragen und Aufgaben zu Woche 11 verzichten. Wer sich trotzdem dafür interessiert, findet den Working out Loud-Circle Guide für Woche 11 hier.
  • Stattdessen schlage ich vor, direkt in die abschließende Woche 12 einzusteigen. Wie immer mit einem Gruppen-Check-in: Was beschäftigt mich gerade? Wie fühle ich mich, wenn ich daran denke, dass das unser letztes Treffen ist?
  • Notiere dir, was sich seit Beginn des Working out Loud bei dir und bei deinem Ziel entwickelt und verändert hat und bespreche es mit der Gruppe.
  • Notiere dir eine Sache, die du in Zukunft auf jeden Fall anders machen möchtest und bespreche sie mit deiner Gruppe.
  • Hebe die Notizen aus den letzten beiden Bulletpoints als „Zeitkapsel“ auf und wähle einen Zeitpunkt aus, zu dem du sie dir nochmals vor Augen führen möchtest. Du kannst dir z.B. einfach in ca. 12 Monaten einen Termin in den Kalender stellen und die Notizen in die Termin-Details kopieren. Noch besser ist es, wenn du jetzt auch noch einen Brief an dein zukünftiges Ich schreibst, den du zusammen mit den Notizen lesen wirst. In diesen Brief kannst du alles Mögliche schreiben. Wie es dir gerade geht, was du dir erhofft, was du dir als nächsten Schritt vorgenommen hast – und gerne auch motivierende Worte für dich in der Zukunft. Wenn du möchtest, dann lese deinen Brief deiner Working out Loud-Gruppe vor. Kopiere ihn ebenfalls in die Termin-Details deines Kalender-Termins und lese ihn, wenn der Termin in deinem Kalender aufpoppt.
  • Damit endet der Working out Loud-Kreis. Ich hoffe, du hast davon profitieren können, hast dein Ziel erreicht oder bist ihm zumindest nähergekommen.
  • Falls dich der detaillierte Working out Loud-Guide für Woche 10 interessiert, findest du ihn hier.